Die Rolle von Mann und Frau

Das Leben von Frauen im 19. Jahrhundert ist von Rechtlosigkeit geprägt. Sie dürfen weder über sich selbst bestimmen noch am politischen Leben teilnehmen. Zumeist wird ihnen die Rolle der Hausfrau und Mutter zuteil. Einige Frauen nehmen diesen Zustand allerdings nicht länger hin. Sie organisieren sich und treten ein für mehr Rechte und Bildung. Mit Blick auf biologische Begebenheiten wurden im 19. Jahrhundert Geschlechtsrollen begründet. Für die Frauen galt: Sie „gehören ins Haus, zu Ehemann und Kindern“.

Mädchen werden anders auf der Welt empfangen als Jungen. Der Wunsch nach einem Stammhalter führte oft zur Enttäuschung, wenn der neue Erdenbürger „nur ein Mädchen" war. Nicht die romantische Liebe war früher der ausschlaggebende Faktor für eine Eheschließung. Erst die Heirat ermöglichte Frauen und Männern ein selbständiges Wirtschaften. Die Partnerwahl folgte sozialen und wirtschaftlichen Kriterien.

Die Zeugung von Nachkommen ist der Sinn einer Ehe. Kinderlosigkeit gilt als Makel, an dem zumeist der Frau die Schuld gegeben wird. Magische Praktiken sollen bei Frauen aller Stände für Fruchtbarkeit und eine glückliche Entbindung sorgen.
Viele Frauen müssen bis kurz vor der Niederkunft schwere Arbeit leisten und sie kurz danach wieder aufnehmen. Geburtskomplikationen und Wochenbettfieber bilden die häufigste Todesursache von Frauen im gebärfähigen Alter.

Die Haushaltsführung ist nur eine von vielen Aufgaben der „Hausmutter": Wohnen und Arbeiten findet in enger räumlicher Nähe statt. Oft sind die Wohnstuben von Handwerkern gleichzeitig deren Werkstatt.
Die Mitarbeit der Frauen (und Kinder) ist selbstverständlich.

Witwen in der Stadt können oft jahre- und jahrzehntelang das Gewerbe ihres Mannes weiterführen. Üblicher ist es jedoch, dass die Frauen sich nach dem Tode ihres Ehemannes nach einem neuen Mann umsehen, den sie ehelichen können und der ihnen Sicherheit verspricht.

Die Prostitution wird in Fort Beaumont mehr oder weniger geduldet. Die 'Prairie Rose' als Bordell darf als Gewerbe geführt werden. 'Leichte Mädchen' auf den Straßen werden nicht selten von der Schutztruppe von der Straße geholt, um deren Identität und Herkunft festzustellen.